Warum Ausschreibungen für E-Commerce Projekte so wichtig sind

Warum Ausschreibungen für E-Commerce Projekte so wichtig sind

tl;dr: Eine systemneutrale Ausschreibung würde viele E-Commerce Projekte von Beginn an vereinfachen
Viele E-Commerce Projekte laufen sehr ähnlich ab. Das Unternehmen entschließt sich, einen Onlineshop aufzubauen oder ein neues Tech Setup umzusetzen und dann wird ein “Wünsch-Dir-was” Dokument erstellt.

Dieses Dokument wird vom Unternehmen selbst oft als Ausschreibungsdokument bezeichnet, das ist es jedoch selten. Es ist in den meisten Fällen eine Auflistung von Features, die man aus aktueller Sicht gerne im Onlineshop hätte.

Diese Unterlagen werden dann an einige Agenturen geschickt mit der Bitte um ein Angebot. Je nach Kompetenz / Interesse der Agenturen meldet sich diese mit mehr oder weniger umfangreichen Fragen zurück. Jede einzelne Fragerunde wird einzeln beantwortet was dann darin endet, dass jede Agentur einen unterschiedlichen Informationsstand hat und dann darauf basierend ein Angebot legt.

Und jetzt? Wie soll das ausschreibende Unternehmen diese Angebote sinnvoll vergleichen? Das ist nicht möglich! Viel zu oft fehlt internes E-Commerce Know-how oder es werden Wünsche eingebracht, die für eine gute User Experience unrelevant sind.

Genau aus diesem Grund macht eine begleitete Ausschreibung (RFP) Sinn. Denn bevor noch ein Anforderungskatalog erstellt wird, braucht es eine nachhaltige E-Commerce Strategie für das Unternehmen. Wo will man hin, was sind die Ziele, wie sollen diese erreicht werden, wie groß wird das Team + Budget dafür sein uvm.

Das sind die Grundbausteine für jedes E-Commerce Projekt - egal ob es erstmalig aufgebaut wird oder ein Relaunch ist.

Sobald das Management diese Grundlagen abgesegnet hat, wird ein Anforderungsprofil erstellt. Darin werden alle notwendigen Features in Umsetzungsschritte eingeteilt und somit der klare Erstaufwand bis zum Go Live festgelegt.

Und mit diesem Dokument geht man nun an eine klar definierte Liste an Agenturen hinaus. Jede Frage, die von den Agenturen zurück kommt wird in einem für Alle zugänglichen Dokument vermerkt und die Antworten so allen Beteiligten gleichermaßen zur Verfügung gestellt. Dies sorgt für einen einheitlichen Informationsstand.

Zusätzlich dazu müssen sich die Agenturen im Angebot an das Format des Ausschreibungsdokumente halten. Somit können einzelne Positionen klar und einfach miteinander verglichen werden. Sowohl preislich als auch im Leistungsumfang. Denn was hilft es wenn zwar der Preis bei einem Angebot günstiger ist, dafür die Leistungen nur zur Hälfte erbracht werden.

Mit dieser Vorgehensweise erhält der Auftraggeber die Möglichkeit, alle Angebote sauber zu kategorisieren, gegenüberzustellen und so die Top 2 Agenturen heraus zu filtern, welche dann in Detail Workshop einsteigen.

Denn ein E-Commerce Projekt ist kein Sprint, sondern ein Marathon - man muss mit der Agenturen bzw. dem Team viele Jahre zusammenarbeiten. Da muss auch das persönliche Miteinander stimmen. Auch dies wird viel zu selten vor der Auftragsvergabe abgeklärt.